Europaabgeordneter Elmar Brok (CDU) fordert: "Ursachen der Flüchtlingswelle müssen bekämpft werden!"
Brok hält es für einen schweren Fehler der Staatengemeinschaft und der Nationalstaaten, die Mittel für die Flüchtlingslager in den Nachbarstaaten der Krisenstaaten zu kürzen oder nicht auszuzahlen. Daher sei es jetzt richtig, 1,8 Milliarden Euro Soforthilfe für die Flüchtlingslager durch die Europäische Union zur Verfügung zu stellen. "Jeder Euro Hilfe vor Ort, spart zwei Euro hier!", so Brok.
Handelspolitik ändern
Die Handelspolitik gegenüber den afrikanischen Staaten müsse geändert werden, damit die Menschen in ihrer Heimat eine Perspektive fänden. Ein Viertel des Welthandels erfolge durch die Staaten der Europäischen Union. Mehr Entwicklungshilfe und die Bereitschaft, durch gerechteren Handel einen Teil des sozialen Wohlstands zu teilen, sei für eine Bewältigung der Fluchtursachen ebenfalls erforderlich.
Das Recht durchsetzen!
Brok sprach sich gegen den Bau von Zaunanlagen an den Grenzen Deutschlands und der Europäischen Union aus. "Das wird uns nichts nützen, weil es die Menschen nicht aufhält!", erklärte Brok. Der Grenzschutz müsse aber intensiviert werden. Er halte es für richtig, starke Kontrollen an den Außengrenzen der Europäischen Union durchzuführen, um Personen, die nicht schutzbedürftig sind, zurückzuweisen. Brok setzte sich dafür ein, Recht und Gesetz in einem geordneten Verfahren auch durchzusetzen. Das bedeute auch, abgelehnte Asylbewerber zurückzuführen, um Raum für den Schutz verfolgter Menschen zu haben. Brok sprach sich zudem dafür aus, zwischen Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen zu unterscheiden. Sollte bei letzeren die Fluchtursache wegfallen, müssten sie in ihre Heimat zurückkehren. Kritik übte Brok an der nordrhein-westfälischen Landesregierung, die anders als Bayern die Flüchtlingsmittel des Bundes bisher nicht eins zu eins an die Kommuen weitergebe.